Fünf Axiome

Kommunikation ist sehr vielschichtig und funktioniert nicht nur über den Austausch von Informationen, also den Inhalt, sondern es geht auch um Beziehungen. Paul Watzlawick stellte fünf Grundregeln – pragmatische Axiome – auf, welche die menschliche Kommunikation erklären und ihre Paradoxie aufzeige.

Paul Watzlawick befasste sich als bekannter Kommunikationswissenschaftler, Psychologe und Sozialwissenschaftler intensiv mit zwischenmenschlichen Kommunikationsprozessen. 

Fünf Axiome der Menschlichen Kommunikation. Übrigens wird als Axiom ein richtig erkannter Grundsatz bezeichnet, de als eine allgemeingültige Wahrheit keinen Beweis mehr benötigt. Klick um zu Tweeten

  1. Man kann nicht nicht kommunizieren! Dieser Grundsatz klingt zunächst unlogisch. Näher betrachtet bedeutet er, dass jedes Verhalten eine Botschaft an die Umgebung aussendet. Selbst wenn eine Person im Zug aus dem Fenster starrt und nicht mit seinen Mitreisenden in aktiv kommuniziert, vermittelt sie eine Botschaft. menschen in dem Umfeld fragen sich, ob die Person nachdenkt, ob sie träumt oder sich auch bewusst ausgrenzt.
  2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, derart, dass letzterer den ersteren bestimmt und daher eine Metakommunikation ist.
  3. Die Natur einer Beziehung ist durch die „Interpunktion 8 der Kommunikationsabläufe seitens der Partner“ bedingt.
  4. Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler (sowohl schriftlich als auch verbal) und analoger (nonverbal mittels Gestik, Mimik, Tonlage der Stimme) Modalitäten. Gerade die digitale Kommunikation, die heutzutage in Social Media, Communities, via Skype oder WhatsApp getätigt wird, hat eine sehr komplexe und vielseitige logische Syntax (Grammatik). Die Semantik schafft eindeutige Beziehungen zwischen Inhalt und Objekten. Analoge Kommunikationsformen hingegen besitzen semantisches Potenzial, ermangeln aber die für eindeutige Kommunikation erforderliche logische Syntax.
  5. Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht.

Schauen Sie auch hierzu das Video von AnkerWissen mit vielen Beispielen an:

Kommunikationsmodell vom Sender und Empfänger

Dementsprechend benötigen wir als Erzähler ein Publikum, das zuhört und mit dem wir interagieren können: seien es die Freunde, Kollegen, der Nachbar in der S-Bahn oder auch die Follower und Fans in den Communities.

Denn Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Lesen Sie hierzu auch das Kommunikationsmodell von Friedemann von Schulz und Thun.

Kommunikation ist keine Einbahnstraße

Und das unterscheidet auch Storytelling von mancher Marketingauffassung. Wir brauchen das Gegenüber, um uns als Individuum („Ich“) zu fühlen. Sobald wir als Mitteilende spüren, dass unser Gegenüber kein Interesse an unserer Erzählung hat, sind wir irritiert und der flüssige Erzählstrom bricht ab.

Schauen Sie hierzu auch den Film auf BR-alpha an.

Ich stelle folgende These auf: In der heutigen Zeit ist das Ziel jeder Story, die Stakeholder (hier ist auch der Begriff „Beteiligte“ inbegriffen) zur Interaktion und zum Dialog zu motivieren. Denn durch unsere tägliche Reizüberflutung E-Mails, News, Werbung, SocialMedia-Meldungen etc. wird es immer schwieriger die Aufmerksamkeit und das Interesse der Beteiligten zu erlangen und zu binden. Wie lässt sich Akzeptanz, Zustimmung oder gar Begeisterung bei den Beteiligten erreichen?

Professionelle Kommunikation und Information kann hier hilfreich sein. Aber auch die Begeisterung und das Engagement, die Authentizität der Storyteller, wirkt ansteckend.

Fazit: Erzählen ist ein Dialog und benötigt Zuhörer und deren Anteilnahme.