Pixar, das erfolgreiche Animationsstudio, steht für erfolgreiche Hollywood-Filme wie „Findet Nemo“ oder „Toy Story“. Storytelling mit dem Erfolgsrezept von Pixar geht leicht von der Hand. Pixar-Mitarbeiterin Emma Coast hat 22 Regeln als Anleitung für uns zusammengefasst.

Die Pixar Animation Studios sind ein aus Kalifornien stammendes US- Unternehmen, das sich auf Computeranimationen und CGI spezialisiertes hat.

Die Anfänge der Studios gehen auf einen Teil der Lucasfilm Graphics Groups (1979) zurück. 1986 wurde die Abteilung von Apple-Gründer Steve Jobs gekauft und in Pixar umbenannt.

Seit 2006 gehört Pixar zur Abteilung Walt Disney Motion Pictures Group der Walt Disney Company. Erfolgreiche Filme aus den Pixar-Studios sind beispielsweise Toy Story, Cars oder Findet NemoInsgesamt hat Pixar zwölf Oscars erhalten.

Dieser Beitrag behandelt die 22 Regeln von Pixar zum erfolgreichen Storytelling. In dem Story-Baukasten Glossar zu Begriffen rund um Storytelling, Kommunikation und Marketing finden Sie alphabetisch geordnet Beiträge zum Nachlesen.

Pixar: Erfogsrezept fürs Storytelling

Story Artistin Emma Coast, ehemals bei Pixar – die Schmiede vieler animierter Hollywood-Erfolgsfilme – beschäftigt, postete im Juni 2013 auf ihrem Twitter-Account 22 Storytelling-Regeln zu Storytelling.

Sinngemäß übersetzt lauten diese 22 Storytelling-Regeln:

  • # 1: Die Figur (Charakter) wird mehr für ihre Versuche, etwas zu erreichen, bewundert, als für ihre erreichten Erfolge.
  • # 2: Behalten Sie immer im Hinterkopf, was das Publikum interessiert und nicht nur das, was Ihnen als Autor Spaß macht. Beides kann sehr unterschiedlich sein.
  • # 3: Schreiben Sie über ein Thema. Manchmal werden Sie erst am Ende der Story erkennen, was das eigentliche Thema ist. Überarbeiten Sie dann Ihren Entwurf dementsprechend.
  • # 4: Es war einmal…. Jeden Tag…. Eines Tages…. Deswegen…. Deswegen…. Bis schließlich….
  • # 5: Vereinfache. Fokussiere. Verbinde Archetypen zu einem Charakter. Vermeiden Sie Umwege. Auch wenn es Ihnen nicht leichtfallen wird, befreit es.
  • # 6: Worin ist Ihr Charakter gut, wo fühlt er sich wohl, was macht ihn einzigartig? Erarbeiten Sie die genauen Gegenteile davon und konfrontieren Sie ihn damit und fordern ihn heraus. Wie würde er handeln?
  • # 7: Seien Sie sich über das Ende der Geschichte im klaren bevor der Mittelteil beendet ist. Ernsthaft! Der Schluss einer Geschichte ist harte Arbeit.
  • # 8: Beenden Sie Ihre Geschichte und lassen sie ruhen auch wenn sie nicht perfekt ist. Das wird sie nie sein. Machen Sie sich an die nächste Story und lernen Sie aus den Fehlern.
  • # 9: Wenn Sie feststecken, machen Sie einfach eine Liste von Dingen, die NICHT als nächstes passieren sollen. Häufig bring Sie diese Liste weiter.
  • #10: Analysieren und zerpflücken Sie die Geschichten, die Sie mögen, denn was Ihnen an diesen Storys gefällt, musst zunächst erkannt werden, bevor es bewusst verwendet werden kann.
  • # 11: Alles, was Sie aufschreiben, ist der erste Schritt, Ihre Ideen umzusetzen. Notizen und Versuche können verbessert werden. Die makellose Story, die nur im Kopf existiert, kann nie mit jemandem geteilt werden.
  • # 12: Verwerfen Sie den ersten, zweiten, dritten, vierten und fünften Gedanken, der Ihnen kommt und vermeiden Sie das Offensichtliche. Überraschen Sie sich selbst.
  • # 13: Ihre Figur (Charaktere) sollten eine eigne Meinung haben beziehungsweise vertreten. Auch wenn passive/ formbare Charaktere während des Schreibens sympathisch erscheinen, sind sie Gift für das Publikum.
  • # 14: Beantworten Sie sich die folgende Frage: Warum müssen Sie gerade diese Geschichte erzählen? Was ist die Vision, die Botschaft, als Kern der Geschichte.
  • # 15: Identifizieren Sie sich mit Ihren Charakteren und fragen Sie sich, wie Sie sich in bestimmten Situation fühlen würden? Ehrlichkeit führt zu Glaubwürdigkeit in unglaublichen Situationen.
  • # 16: Was steht auf dem Spiel? Geben Sie dem Publikum einen Grund, sich in die Charaktere hineinzuversetzen.
  • # 17: Keine Mühe und Arbeit ist umsonst. Wenn etwas nicht funktioniert, legen Sie es zunächst zur Seite und machen an anderer Stelle weiter. Der Zeitpunkt kommt bestimmt, dass die Ideen (Arbeit) ihre Verwendung finden.
  • # 18: Kennen Sie den Unterschied zwischen „Ihr Bestes tun“ und „rumjammern“. Geschichten schreiben heißt sich selbst zu prüfen, nicht sich zu läutern.
  • # 19: Zufälle, um Charaktere in Schwierigkeiten zu bringen, sind positiv. Zufälle zu benutzen, um sie da rauszuholen, ist schummeln.
  • # 20: Aufgabe: Nehmen Sie die Teile eines Films, den Sie nicht mögen. Wie würden Sie diese neu anordnen, damit Sie den Film mögen?
  • # 21: Statt einfach „cool“ zu schreiben, identifizieren Sie sich mit Ihren Charakteren und deren Situationen: Was würde Sie dazu veranlassen, so zu handeln?
  • # 22: Was ist der Kern Ihrer Story? Was ist der effektivste Weg, sie zu erzählen? Wenn Sie das wissen, haben Sie einen Ansatzpunkt , von dem aus Sie Ihre Geschichte aus aufbauen können. 

22 Regeln von Pixar zur erfolgreichen Story

Die Animations- und Filmfima Pixar hat 22 Regeln zur Erstellung einer erfolgreichen Story aufgestellt.

22 Storytelling-Regeln des Animationsunternehmens Pixar

Pixar-Pitch: in 6 Stufen zu Story

Der sogenannte Pixar-Pitch hat nur sechs Stufen und den beherrscht sogar eine Grundschülerin, wenn sie den Film Findet Nemo nacherzählt:

  1. Once upon a time, there was a widowed fish named Marlin who was extremely protective of his only son, Nemo.
  2. ƒEvery day, Marlin warned Nemo of the ocean’s danger and implored him not to swim far away.
  3. ƒOne day, in an act of defiance, Nemo ignores his father’s warnings and swims into the open water.
  4. ƒBecause of that, he is captured by a diver and ends up as a pet in the fish tank of a den- tist in Sydney.
  5. ƒBecause of that, Marlin sets off on a journey to recover Nemo, enlisting the help of other sea creatures along the way.
  6. ƒUntil finally, Marlin and Nemo find each other, reunite, and learn that love depends on trust.

Die sinngemäße Übersetzung des Textes lautet:

  1. Es war einmal ein verwitweter Fisch namens Marlin, der seinen einzigen Sohn, Nemo, sehr beschützen wollte.
  2. ƒJeden Tag warnte Marlin Nemo vor den Gefahren des Ozeans und flehte ihn an, nicht zu weit hinaus zu schwimmen.
  3. ƒEines Tages, in einem Akt des Trotzes, ignoriert Nemo die Warnungen seines Vaters und schwimmt hinaus in das offene Wasser.
  4. ƒAus diesem Grund wird er von einem Taucher gefangen und landet als Zierfisch im Aquarium eines Zahnarztes in Sydney.
  5. ƒAufgrund dessen begibt sich Marlin auf eine weite Reise, um Nemo zurück- zuholen. Er findet die Unterstützung anderer Meeresgeschöpfe, welche er auf seiner Reise kennenlernt.
  6. ƒBis schließlich Marlin und Nemo einander finden und lernen, dass Liebe und Vertrauen zusammengehören.