Angesagte Story-Typen (Storyarten)
Storys sind eine gute Wahl, um schwer verdauliche oder komplizierte Inhalte auf eingängige Weise zu vermitteln. Bekannte Muster helfen, dass sich das Publikum (die Zielgruppe) mehr auf die Innhalte und weniger auf die Form konzentrieren muss. Hierbei werden bekannte Story-Typen (Storyarten) eingesetzt.
Beispiele bekannter Story-Typen:
1. Alltagsgeschichten:
Alltägliche Erlebnisse verbinden. Das Publikum, jede Person, kann sich mit ihnen besonders gut identifizieren. Ob es sich nun um Anekdoten über den Nachbarn (Erinnern Sie sich an den Werbeslogan „… dann klappt’s auch mit dem Nachbarn“ von Calgonit?), Urlaubserlebnisse oder anderes handelt. Alles Erlebte lässt sich in Geschichten umwandeln.
2. Konstruierte Geschichten:
Storytelling muss nicht zwangsläufig auf tatsächlichen Begebenheiten beruhen; es können auch erfundene Geschichten sein. Ganze Genres wie Science-Fiction, Märchen oder Fabeln gehören dazu. Konstruierte Geschichten erzählen keine Fakten, sondern sie wecken Gefühle und Emotionen und laden ein zum Spaziergang durch Traumwelten.
3. Sachgeschichten:
Ganz anders gestrickt sind die Sachgeschichten. Häufig sind diese gerade im Bereich Anleitungen (z. B. Kochkurse) oder auch How-to-Videos zu finden, in denen Wissen oder Produktinfos praxisnah und leicht verständlich gezeigt werden.
4. Mitmachgeschichten:
Lassen Sie ruhig auch mal Ihre Kunden oder Partner erzählen. Mittlerweile basieren ganze Plattformen auf Geschichten, die persönliche Erfahrungen der Kunden beinhalten. Bewertungsportale wie Amazon.
5. Erfolgsgeschichten (Succsess- Stories): Diese Geschichten erzählen aus der Sicht des erfolgreichen Kunden, partners oder Gründers. Grundsätzlich wird hier in einem Dei-Akter zunächst in die situation eingeführt, der Protagonist vorgestellt, seine Herausforderung bzw. Problemstellung und dann die Positive Lösung. Erfolgreiche Geschichten sind stark motivierend für das Publikum, also Kunden, Mitarbeiter und mehr.
6. Anwendergeschichten (Case Study): In diesen Praxis-Anleitungen oder auch How-to-Geschichten beschreiben Anwender wie sie die Herausforderung mit einer neuen situation, beispielsweise den Umgang mit einer neuen Software, meistern. Die Anwenderstory dient in erster Linie dem Transport von Informationen.
Der Einfachheit halber unterscheiden wir zunächst zwischen drei unterschiedlichen Story-Typen:
- Die literarische Story ist jede Form von frei geschaffener, häufig fiktiver, manchmal doku- mentarischer Kreation, gerne als Roman, Novelle, Comic, Drehbuch, Film etc.
- Die journalistische Story ist all das, was wir in Zeitungen, Zeitschriften, Online-Magazinen und anderen Publikationen lesen. Es gibt die unterschiedlichsten Story-Formen, z. B. Reportagen, Berichte, Features, Porträts, Interviews und andere.
- Die Business Story ist im Gegensatz zu den beiden anderen weniger durch ein spezifisches Format definiert, als vielmehr durch den Absender und die Absicht. Der Absender ist im Allgemeinen die Kommunikationsabteilung, die Absicht ist die proaktive Beeinflussung der Rezipienten im Sinne der strategischen oder ökonomischen Ziele des Unternehmens.
Weitere Storyarten
- Gründungsgeschichten
- Erfolgsgeschichten
- Ermutigungsgeschichten
- Problemlösungsgeschichten
- Alltagsgeschichten
- How-to-do-Geschichten
- Lebensgeschichten
- Arbeitsplatzgeschichten
- Erlebte (immersive) Geschichten
- Reisegeschichten
- Best-Practice / Erfahrungsgeschichten
- Informationsgeschichten (Partnergeschichten)
- Mitmach-Geschichten
Darüber hinaus existieren diverse Arten von Erzähltechniken, Erzählstilen und auch Erzählperspektiven.
Wahl zwischen zwei Erzählperspektiven
- Die Außenperspektive: Hier blickt das Publikum von außen auf das Geschehen, wie von einer übergeordneten Position.
- Die Innenperspektive: Das Publikum erfährt das Geschehen aus dem „inneren Handlungsgeschehen“ heraus. Oft wird hierzu die Perspektive des Ich-Erzählers gewählt.
Das Modell der Erzählsituation
Franz Karl Stanzel hat ein „Modell der Erzählsituationen“ zur Unterscheidung von Erzählperspektiven geschaffen, in dem er vier verschiedene Blickwinkel des Erzählers beschreibt.
Die Erzählperspektive (point of view) transportiert sowohl die Protagonisten (Figuren oder Personen) als auch die Schauplätze der Handlung (Setting) und den Handlungsablauf (Plot) einer Story zum Leser.
Beschreiben wir zunächst die unterschiedlichen Positionen, die ein Erzähler einnehmen kann, also die Erzählsituation bzw. das Erzählverhalten:
- Die Ich-Erzählsituation der erzählenden Person ist uns nicht erst seit „Forrest Gump“ bekannt. Hier ist der Erzähler ein Teil des Geschehens und er gibt dieses in der Ich-Form wieder. Er erzählt seine Lebensgeschichte durch Rückblenden.
- Bei der auktorialen Erzählsituation steht der Erzähler außerhalb des Geschehens: Er ist allwissend und greift kommentierend in das Geschehen ein. Er ist nicht neutral, wertet das Geschehen und kann sowohl zurück- als auch vorausschauen.
- Die personale Erzählsituation erlaubt dem Publikum das Geschehen aus der Sicht einer oder mehrerer Figuren zu erleben (Reflektorfigur). Die Erzählinstanz ist also subjektiv.
- Neutrales Erzählverhalten: Hierbei verzichtet der Erzähler auf jede individuelle Sichtweise und enthält sich jeglicher Wertung. Es folgt eine streng sachliche Wiedergabe der Dinge.
Nun unterscheiden wir folgende Erzählformen:
- Szenisches Erzählen: Beim szenischen Erzählen entfaltet man eine Situation so, dass der Leser an ein Theaterstück auf der Bühne erinnert wird. Das szenische Erzählen ist detailliert und nah am Geschehen. Dadurch benötigt es mehr Raum und Zeit. Im Mittel- punkt der Darstellung stehen Dialoge. Berichtende Personen treten bei dieser Erzählform in den Hintergrund.
- Berichtendes Erzählen: Hier finden kaum Dialoge statt. Der Erzähler gibt das Geschehen in berichtender Form wieder. Dies dient dazu, den Handlungsverlauf der Geschichte darzustellen. Das bedeutet, dass die Wiedergabe aus der Beobachtersituation heraus erfolgt. Es ist also nicht gemeint, dass die Wiedergabe besonders sachlich dargestellt wird.
- Kontinuierliches Erzählen: Hierbei wird die chronologische Abfolge im Handlungsverlauf eingehalten. Erzählbrüche und Zeitsprünge sollten in dieser Erzählform vermieden werden.
- Diskontinuierliches Erzählen: Ein bewusstes Durchbrechen der chronologischen Abfolge ist bei dieser Erzählform erwünscht. Oft werden bewusst Erzählbrüche und Zeitsprünge eingesetzt.


Checkliste: Grundfragen einer Geschichte
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